Truppführer Lehrgang 2012

Vor kurzem konnten sechs Kameraden der Feuerwehr Nachtsheim erfolgreich den Truppführer Lehrgang abschließen. Da diese nun befähigt sind, einen Trupp, bestehend aus maximal drei Leuten zu führen, kommen nun auch andere Aufgaben auf sie zu.

Eine Unterrichtseinheit des Lehrgangs stand ganz im Zeichen der technischen Unfallrettung. Dabei wurde das Vorgehen bei einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person trainiert. Nachdem der verunfallte PKW gesichert war, d.h. das Fahrzeug festen Stand hatte, versuchte ein Trupp zum Patienten zu gelangen.

Geräteablage: Um Zeit zu sparen, werden zu Beginn der Rettungsmaßnahme alle benötigten Geräte auf einer Plane abgelegt

 

Dazu wurden alle Scheiben des Fahrzeuges (Windschutz-, Seiten- und Heckscheibe) entfernt. Nach der Sichtung und medizinischen Erstversorgung des Patienten, begann die eigentliche Rettung. Mit zwei verschiedenen Techniken konnten Fahrer- und Beifahrertür durch den Einsatz von „Rettungsschere“ und „–spreizer“  herausgetrennt werden. Danach wurden die A, B und C Säulen der Fahrerseite durchtrennt. Durch zwei zusätzliche Schnitte im Dach auf der Beifahrerseite und etwas Muskelkraft, konnte das Fahrzeugdach zur Seite abgekippt werden. Dadurch erhält man einen besseren Zugang zur eingeklemmten Person was eine Optimierung der medizinischen Versorgungsmöglichkeit bedeutet. Da durch den „Verkehrszusammenstoß“ die Füße des Fahrers eingeklemmt waren, mussten die Pedale mit einem hierfür vorgesehenen Schneidgerät abgetrennt werden. Weil der Patient darüber hinaus noch vom Lenkrad eingeklemmt war, war es nötig, dass Armaturenbrett mit der Lenkachse vom Patienten zu entfernen. Dies erfolgte mit Hilfe eines hydraulischen Rettungszylinders. Nachdem nun alle Hindernisse aus dem Weg geräumt waren, konnte der Fahrer gefahrlos gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.

Der Zugang zum Patienten wird geschaffen

 

Diese Arbeiten sind für alle Rettungskräfte physisch und psychisch sehr belastend und können, je nach Schweregrad des Unfalls, über mehrere Stunden andauern. Damit solche Rettungsarbeiten möglichst zügig aber stets zum Wohle des Patienten ablaufen können, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst mit Notarzt, Polizei und Feuerwehr sehr wichtig.

Ein besonderer Dank an Christian Milles von der Feuerwehr Mendig für die Bilder.